In einer Auswahl an zeitgenössischen Originalfotografien aus dem Archiv für Historische Photographie präsentieren wir einen kleinen Einblick in die Geschichte der Erdgas- und Erdölförderung in der DDR, Schwerpunkt Altmark, und den Arbeitsalltag der Erdgas- und Erdölkumpel. Ergänzt wird die Ausstellung durch Original-Linolschnitte des altmärkischen Künstlers Karl-Heinz Franke mit Motiven rund um die Gründung des VEB Erdgasförderung Salzwedel im Jahr 1969.
Historische Originalfotografien verschiedener Fotografen und zeitgenössische Drucke des Künstlers Karl-Heinz Franke aus dem Jahr 1969 können vor Ort und online erworben werden.
In einer Auswahl an zeitgenössischen Originalfotografien aus dem Archiv für Historische Photographie präsentieren wir einen kleinen Einblick in die Geschichte der Erdgas- und Erdölförderung in der DDR, Schwerpunkt Altmark, und den Arbeitsalltag der Erdgas- und Erdölkumpel.
Der VEB Kombinat Erdöl-Erdgas Gommern wurde 1960 gegründet und war ein Kombinat auf dem Gebiet der Erdöl- und Erdgaserkundung sowie Förderung in der DDR. Das Kombinat unterstand dem Ministerium für Geologie.
Das Stammwerk war bereits 1950 als VEB Geologische Bohrungen gegründet und 1954 von Leipzig nach Gommern verlegt worden. 1957 erfolgte die Umbenennung in VEB Erdöl-Erdgas Gommern und 1960 – nach der Gründung des Zweigbetriebs in Grimmen – die Umwandlung zum Kombinat.
Zu den Betrieben gehörten unter anderem VEB Erdöl-Erdgas Stendal, VEB Erdgasförderung Salzwedel und VEB Forschungsinstitut für die Erkundung und Förderung von Erdöl Gommern.
Am 17. August 1969 wurde die Erdgasförderung in der Altmark – auf einem der größten Erdgaslagerstätten auf dem europäischen Festland - aufgenommen. Zuvor hatte die erste Bohrung Peckensen 4 genug Gasvorkommen für eine wirtschaftliche Nutzung gezeigt. Nach dem Fund im Jahre 1968 wurden in weniger als zwölf Monaten die erste Förder- und Aufbereitungsstation sowie eine Ferngasleitung von der Bohrung zum Betrieb SKET Magdeburg und zum Heizkraftwerk Rothensee verlegt.
Für die Erkundung, Suche, Produktion und Beobachtung teuften die Erdgaskumpel in der Folge über 600 Bohrungen in der Region ab. Damit konnte zu den Spitzenzeiten in den 1980er Jahren der Erdgasverbrauch in der DDR zu fast 35% gedeckt werden. Zugleich führte eine übermäßige Intensivierung der Erdgasförderung in der DDR in den 1980er Jahren vor allem aufgrund der Quecksilberanteile ohne Berücksichtigung entsprechender Vorkehrungsmaßnahmen zu erheblichen Schäden an Umwelt und den vor Ort arbeitenden Menschen.
Bei den Grafiken des Künstlers Karl-Heinz Franke handelt es sich um Linolschnitte mit Motiven rund um die Gründung des VEB Erdgasförderung Salzwedel im Jahr 1969. Vermutlich als Auftragsarbeit zum XX. Jahrestag der DDR entstanden zwanzig Mappen mit je zwanzig großformatigen Blättern, die jeweils einen Linolschnitt und einen dazugehörigen Text zeigen.
Eine Auswahl dieser beeindruckenden Originalgrafiken als Zeichen jener Zeit werden in der Ausstellung präsentiert und ergänzen die zeitgenössischen historischen Fotografien.
Der Salzwedeler Maler, Grafiker und Kunsterzieher Karl Heinz Franke gehörte zu einer Generation von Malern und Grafikern, die entscheidend die künstlerische Entwicklung nach 1945 in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Salzwedel geprägt hat.
Karl Heinz Franke war in seinem Leben mit verschiedenen Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in einer Reihe von Orten präsent. Dazu gehörten Salzwedel, Stendal, Gardelegen, Magdeburg, Dresden, Berlin, Ungarn, Mexiko.
Von seiner Hand stammte, als wohl bekannteste Arbeit, ein großes Emaillebild im Speisesaal des VEB Erdgasförderung. Das über 14 m breite und 4 m hohe Wandbild ist nach dem Verkauf des Gebäudes in den 1990er Jahren abgenommen und eingelagert, später aber zerstört worden.
Karl Heinz Franke prägte lange Zeit das regionale Kunstschaffen mit und hinterließ ein umfangreiches Werk.
Tage der offenen Tür im November:
Jeden Freitag 14 bis 17 Uhr und
jeden Samstag 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr
Salon für Historische Photographie
Haus am Eulenturm
Lange Str. 35
39590 Tangermünde
Der Eintritt ist frei. Ein barrierefreier Zugang ist vorhanden.